Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die alte Geschichte - S. 22

1861 - Eisleben : Reichardt
22 Könige,!) deren Macht durch den Rath der Alten (die Gerusiafm) und die Volksversammlung (die Halia) sehr beschrankt war. Außerdem hatten über die Staatsverfassung 5 jährlich vom Volk gewählte Ephoren (Aufseher) zu wachen, die sogar Könige absetzen konnten. — Die Ländereien wurden in 9000 größere (für die Svartiaten) und 30600 kleinere Be- sitzungen (für die Lacedämonier) getheilt. Zur Unter- drückung jedes Aufwandes waren gemeinsame Mahl- zeiten (Syssitien) n) und eisernes Geld eingeführt, fremdländischer Handel und Reisen in's Ausland ver- boten. Die Erziehung der Kinder übernahm vom siebenten Jahre an der Staats) Sie war lediglich auf Abhärtungx) und Kräftigung des Körpers abge- sehen. Die geistige Bildung beschränkte sich auf Ein- übung kräftiger Lieder und Gesänge und Gewöhnung an markige Kürze des Ausdrucks. 776 Die erste Olympiade. Man fing jetzt an, die vierjährige Wiederkehr der olympischen Spiele als Zeitmaaß zu gebrauchen. (Sieg des Coröbus). 743—724 Der erste Messenische Krieg. Er begann mit wechselseitigen Plünderungen. Die Hauptstadt Stenyclarus Preis gebend schließen sich die Messenier in der Bergveste Jthome ein. Um das Orakel zu erfüllen, tödtet Aristodemus seine Toch- 4er. Nach des Euphaes Tode König geworden, schlägt er zwar die Spartaner bei Jthome. Da er aber dem Nngeachtetg) sein Vaterland nicht retten zu können glaubt, tödtet er sich auf dem Grabe seiner Tochter. Bald darauf wird Jthome übergeben und zerstört, Messenien unterworfen. Viele Messenier wandern nach Rhegiumr) aus. l) Aus der Familie des Procles und Eurysthenes. m) Bestehend aus 28 Greisen (Geronten) und den beiden Königen. n) Hauptgericht war hierbei die schwarze Suppe, Bapha genannt, bestehend aus Schweinefleisch in Blut gekocht und mit Essig und Salz gewürzt. o) Ausgestaltete oder schwächliche Kinder wurden ausgesetzt. p) Was fand jährlich am Altare der Artemis statt? q) Erzähle das von den Spartanern erfüllte Orakel von den 100 Dreifüßen. r) An der Südspitze Italiens, Sicilien gegenüber.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 125

1836 - Eisleben : Reichardt
/1. Mitteleuropa. Sachfen^Altenburg *c. 125 Coburg, Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Bam- berg und südöstlich von Hildburghausen, an der Itz, mit dem Rcsidenzschlosse und einer in der Nahe gelegenen Bergfestung, hat 9000 Einwohner. % Meile nordöstlich von der Stadt liegt das herzogliche Lustschloß Rosenau. — Ohrdruf, gewerbsame Stadt, westlich von Arnstadt, an der Nordseite des Thüringer Waldes, mit guten Garn- und Lcinwandbleichen. — Gotha, die größte Stadt des Landes, nördlich von Ohrdruf und östlich von Eisenach, an der Nordseite des Thüringer Waldes, wohl ge- baut und gewerbsam, bis 1825 die Residenz eines eigenen Her- zogs, hat ein Schloß mit ansehnlichen Kunstsammlungen und 13,000 Einwohner. Vor der Stadt ist das schöne Lustschloß Friedrich st hat und in einiger Entfernung der Seeberg mit einer Sternwarte. — Ruh la, großes und gewerbsames Dorf im Thüringer Walde, wovon der größere Theil hieher, der klei- nere zum Großherzogthum Weimar gehört, macht besonders viele Eisenwaaren. Südöstlich liegt der In selberg, welcher theils zu diesem Herzogthum, theils zum Kursürstenthum Hessen gehört. 18. Das Herzogthum Sachsen-Altenburg. Dieses 24 Qmeilen große Land besteht aus 2 grö, ßern getrennten Stücken, die an das königlich Sächsi, sche, Reußische, Weimarische, Rudolstädtische, Meinin- gensche und Preußische Gebiet gränzen, und wovon das größere östliche Stück eben, sehr fruchtbar und wohl an- gebaut ist und von der Pleiße durchflossen wird; und das kleinere westliche bergig und waldig ist, und längs der Saale liegt. Zu den Produkten gehören vornehm- lich Getreide und andere Erzeugnisse des Ackerbaues, gute Viehzucht; und im westlichen Theile ansehnliche Wal- dungen. Die Einwohner, gegen 115,000, worunter auch ein Nest von ehemaligen Wenden, die sich seit Jahr- hunderten bei ihren Sitten, Gebräuchen und auszeich- nender Kleidung erhalten haben, doch die Deutsche Sprache reden, sind Lutheraner, betreiben einige Fabri- ken und stehen andern Dentschen in der Bildung nicht nach. Landesherr ist ein Herzog. Altenburg, Haupt- und Residenzstadt, östlich von Jena und westlich von der Pleiße, ist gewerbsam und hat ein Schloß und fasss 13,000 Einwohner. — Ronneburg, gewerbsam» Stadt, südwestlich von Altenburg, mit einem Gesundbrunnen un> Bade. — E isenberg, kleine gewerbsame Stadt, nordwestlich von Ronneburg. — Leuchtenburg, altes Schloss auf einem hohen Berge, südlich von Jena, dient zu einem Zucht- und ürrenhause. 19. Die Fürstenthümer Reuß. Sie enthalten 28 Qmeilen und bestehen aus zwei

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 71

1836 - Eisleben : Reichardt
E uropa. 71 lichen und Rennthkere in den nördlichen Gegenden; Wildpret; worunter die 7luerochsen, Elenthiere, Stein- böcke und Gemsen immer seltener werden; mancherlei Raub- und Pelzwild, (Eisbären in dem nördlichsten Theile); vieles zahmes und wildes Geflügel, worunter auch Eidergänse, mancherlei Fische, (besonders gewäh- ren die Häringe vielen Menschen Unterhalt), Bienen, Seidenraupen, Perlenmusche.'n; vieles Getreide von al- len Arten, auch Reiß in einigen Gegenden, Gartenge- wächse von vorzüglicher Art, Obst, Wein, Tabak, Flachs, Hanf, und im südlichen Europa edle Südfrüchte, selbst Datteln und Zuckerrohr in den südlichsten Ge» genden, große Waldungen fast überall, alle Metalle und Halbmetalle, viele andere Mineralien, darunter besonders Steinkohlen, Salz und Mineralquellen in Menge. Die Zahl der Einwohner beträgt an 224 Mil- lionen, die aus Völkern verschiedener Abstammung be- stehen und mehrere ganz von einander verschiedene Spra- chen reden. Die zahlreichsten Völker flnd in West- europa: die Franzosen, Engländer, Spanier, Irlän- der, Portugiesen und Schotten; in Mitteleuropa: die Deutschen, Italiener, Niederländer, Schweden, Dänen, Normänner; und in Osteuropa: die Russen, Polen, Ungarn, Osmanen oder Türken und Griechen. Die christliche Religion ist die herrschende, weit weniger zahlreich sind die Juden und Muhamedaner. An Bil- dung haben die Europäer den Vorzug vor den Bewoh- nern aller übrigen Ecdtheile, und betreiben nicht allein alle Zweige der Landwirtschaft, den Bergbau, Fabri- ken und Handel mit dem größten Fleiße und der ein- sichtsvollsten Kenntniß, sondern auch Künste und Wissen- schaften mit dem glücklichsten Erfolge; doch stehen hier- in die Osteuropäer den übrigen Europäern beträchlich nach. Wir theilen Europa in drei Haupttheile: West- europa, wozu Portugal, Spanien, Frankreich und die Brittischen Inseln; Mitteleuropa, wozu die Niederlande, Belgien, die Schweiz, Italien, Deutsch- land, Dänemark, Norwegen und Schweden; und Ost- europa, wozu Preußen nebst Posen, Polen, Galt, zien, Krakau, Ungarn, die Ionischen Inseln, Grie- chenland, die Türkei und Rußland gehören.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 77

1836 - Eisleben : Reichardt
Frankreich. 77 In einem Gebirge westlich von den Vogesen nimmt, und nach einem nordwestlichen Laufe ln Belgien übergeht; 6) der Rhein, bloß Gränzfluß, macht östlich von den Vogesen laufend, eine Strecke die östliche Gränze Frank- reichs gegen Deutschland; und 7) der Rho ne, der aus der Schweiz, wo er entspringt, westlich vom Genfersee, in Frankreich eintritt, und nach einem südlichen Laufe zwischen den Sevennen im Westen und den Alpen im Osten, sich in das Mittelländische Meer einmündet. Es giebt viele schiffbare mit Kunst gemachte Graben oder Kanäle, wodurch mehrere Flüsse mit einander, und da- durch selbst Meere in Verbindung gebracht sind, worum ter vorzüglich der große Süd, oder Languedocsche Kanal zu bemerken ist, der vermittelst der Garonne das Atlantische Meer mit dem Mittelländischen in Ver, bindung setzt, x Frankreich, fast ganz im südlichen und nur we, nig im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zo- ne gelegen, hat theils ein warmes, theils ein gemäßig- tes Klima, und erzeugt auf seinem meistens ergiebigen und fast durchgehends wohl angebauten Boden, beinahe alle zur Befriedigung der Lebensbedürfnisse erforderlichen Produkte, worunter viele veredelte Schafe, Esel und Maulesel, eine große Menge Fische, Seide in den süd« lichen Gegenden, von wilden Thieren sind Wölfe noch in manchen Gegenden sehr häufig, Getreide zur Aus, fuhr hinreichend, vieles Obst, in den südlichen Strichen auch Südfrüchte, besonders Oliven, Kastanien, welche oft die Stelle des Brodes vertreten, Wein, ein Haupt- produkt Frankreichs, Waldungen, Eisen tn Menge, Stein- kohlen, Flintensteine, Salz, Mineralquellen. Die Zahl der Einwohner beträgt 32§ Millio, nen, wovon den größten Theil die eine eigene Sprache redenden Franzosen ausmachen; außer diesen giebt es Deutsche, in der Nähe des Rheins, Basken, in der Nähe der Pyrenäen, Kymren oder Bretagner (in dem nordwestlichsten eine große Halbinsel bildenden Theile Frankreichs), die alle ihre eigenen Sprachen re- den. Die herrschende Religion ist zwar die katholische; doch finden sich auch viele Reformirte und Lutheraner nebst Juden. Die Franzosen gehören zu den gebildet- sten Einwohnern Europas, und haben es in Fabriken,

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 217

1836 - Eisleben : Reichardt
Iv. Südasien. Znseln bei Hinterindien. 217 3) Sumatra, eine große Insel, südöstlich von den Niko- barcn und durch die Straße von Malakka von dem südlichen Theile Hinterindiens getrennt, größer als ganz Großbritannien nebst Ir- land, ist mehr lang als breit, und stark bewohnt. Pfeffer, der beste Kampher, Benzoe-Gummi und das feinste Gold verdienen vorzüglich unter den Produkten erwähnt zu werden. Zwar baden die Niederländer hier einige Besitzungen, aber der größte Theil der Insel steht unter inländischen Fürsten. Der Aequator geht mitten durch Sumatra. d) Java, südlich von Sumatra und davon durch die Cun- da - Straße getrennt, auf der Südseite des Aequators gelegen, fast so groß als England allein, enthält viele feuerspeiende Berge und ist stark bewohnt. Unter den Produkten ist der Giftbaum Pohon-Oepas oder Upas merkwürdig. Die Niederländer haben hier bedeutende Besitzungen, und auch die einheimischen Fürsten sind von ihnen abhängig. Batavia, die vormalige Hauptstadt der Niederländischen Besitzungen, an der Nordküste gelegen, ist jetzt wegen des ungesunden Klimas fast ganz verlassen, und die Bevölkerung hat sich nach den nahen Ortschaften gezogen. Im Innern liegt die große Stadt Souracarta, die Residenz eines inländischen Fürsten mit 105,000 Einwohnern. 0) Borneo, die größte Insel der alten Welt, östlich von Sumatra und nördlich von Java gelegen, von welchem letztern sie durch die Java-See getrennt wird, ist vom Aequator durch- schnitten und größer als Deutschland oder wenigstens eben so groß, aber noch wenig bekannt. Unter ihren Produkten sind vorzüglich zu bemerken: das beste Drachenblut, die besten eßbaren Vogelne- ster, vortrefflicher Kampher, vieles Gold, ächte Diamanten und der Orang-Utang, der größte und menschenähnlichste unter allen Affenarten. Ein Theil der Insel steht unter Herrschaft der Nie- derländer, der größte Theil aber unter eigenen inländischen Be- herrschern. 6) Celebes, eine noch größere Insel als Java, östlich von Borneo gelegen, wovon sie durch die Straße von Macassaw getrennt wird, ist im Norden von der Celebes-See und im Süden von der Sund a-See bespült, und von einer höchst un- regelmäßigen Gestalt, besonders auf der Ostscite, indem drei Meer- busen tief in die Insel eindringen und sie in 4 große Halbinseln zerschneiden, welche in der Mitte zusammenhängen, und wovon die nördliche Halbinsel unter dem Aequator und die 3 andern auf der Südseite desselben liegen. Auch hier giebt es viel Gold. Die Niederländer haben einige Besitzungen in Celebes; doch steht der größte Theil unter eigenen Beherrschern, von welchen einige von den Niederländern abhängig sind. Zu den kleineren Sunda-Inseln gehören vorzüglich: 3) Bali oder Klein- Java, östlich von Java gelegen und davon durch eine Meerenge getrennt, ist äußerst stark bevölkert; h) Lombock, etwas kleiner als Bali, von dem sie östlich liegt; e) Sumbava, östlich von Lombock, größer als das Königreich Würtemberg, und durch das eindringende Meer sehr zerschnitten; 3) Flores, östlich von Sumbava und größer als das Großher-

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 219

1836 - Eisleben : Reichardt
219 V. O jta fien. erweitern, je mehr sis sich der Ostküste nähern, da die Hauptabdachung des Landes non Westen gegen Osten zu gehen scheint. Auch giebt es Ebenen, wovon die größten zwischen dem Hoangho und dem Yang-tse- Kräng, den zwei Hauptfiüssen des Landes, sich ausbrei- ten. Jener heißt auch der gelbe und dieser der blaue Fluß, und ergießen sich beide in das gelbe Meer. Viele Kanäle dienen zur Verbindung der zahlreichen Flüsse, worunter der Kaiserkanal der merkwürdigste ist. Uncer den Landseen sind der Fu-Dang und der Thung- Thing, beide südlich vom Pang-tse-Kiang, die größten. China liegt bis auf einen kleinen südlichen Theil, der zur heißen Zone gehört, im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat daher mehr ein warmes als heißes Klima, das in den nördlichen Ge- genden gemäßigt und kühler ist, als man es nach der südlichen Lage erwarten sollte. Die Produkte sind ziemlich dieselben, wie in den unter gleicher Breite ge, legenen Asiatischen Ländern; doch verdienen vorzügliche Auszeichnung unter den Thieren: Gold- und Silberfa- sane, Kormorane oder Seeraben, die zum Fischfänge abgerichtet werden, Goldfische, die größten und schön- sten Schmetterlinge. Die Seidenzucht ist stark, und von Getreide-Arten wird besonders Reiß gezogen, wo- von ein großer Theil der Einwohner sich ausschließend ernährt; desgleichen hat man viele Baumwolle, Zucker, Indigo, Ginseng, Rhabarber und andere Arzneigewächse, Bambus, eines der nützlichsten Gewächse für die süd- lichen Gegenden, Thee, ein Hauptartikel der Ausfuhr, Firniß-, Seifen-, Talg-, Wachsbäume, außer den ge- wöhnlichen Metallen, Tsetong (eine Art weißes Kupfer), Edelsteine, schönen Marmor, vortreffliche Porzellanerde, Salz. Die Zahl der Einwohner, die sehr verschieden angegeben wird, von 160 bis 200 und 360 Millionen, sind vornehmlich Chinesen mit einer ganz eigenen Spra- che, ferner Mandschu, Sifanen (zu den Mongolen ge- hörig), Miao-se (wilde Gebirgsbewohner), auch Ju. den. Der größte Theil bekennt sich zur Religion des Buddha (der hier Fo heißt). Auch giebt es Anhänger der Lehre des Confucius, der Muhamedanischen und Jü- dischen Religion und Christen in geringer Zahl. Die

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 226

1836 - Eisleben : Reichardt
226 Afrika. rohr, Indigo, Tabak, Gummibäumen, Ebenholz, San- delholz, Palmen (Kokos-, Dattel- Fächer-Palmen), Iohannisbrod, mancherlei Arzneigewächse (z. B. Man- na, Tamarinden, Aloe, Senesblätter), Gewürzen, be- sonders Pfeffer und Ingwer. Der riesenhafte Baobab oder Kalebassenbaum und der Butterbaum finden sich nur in diesem Erdtheile. Aus dem Mineralreich, wel- ches Spuren der meisten Metalle enthält, giebt es be- sonders viel Gold; so wie auch Salmiak, Salpeter, Natrum, Schwefel, Salz in manchen Gegenden sehr häufig sind. Die Zahl der Einwohner wird auf 100 bis 150 Millionen geschätzt, die theils Ureinwohner, theils Eingewanderte sind. Zu den erstern gehören Neger, Kaffern, Hottentotten, Kopten, Berbern, Tuariks; zu den letzter» Araber, Mauren, Nubier, Habessinier, Os- manen, Juden, Europäer. Die Muhamedanische Re- ligion und das Heidenthum sind am meisten verbreitet; am wenigsten zahlreich sind die Bekenner des Christen- thums und der jüdischen Religion. Ueberhaupt stehen die Afrikaner in Hinsicht der Bildung sehr den Asiaten nach. Ackerbau und Kunstfleiß befinden sich auf einer sehr niedrigen Stufe, und der schändliche Sklavenhan- del ist hier zu Hause, wobei der Mensch als bloße Waare betrachtet wird. Der Landhandel wird durch Karawanen betrieben, und der Seehandel ist in den Händen der Europäer. Einige Völker leben im rohen Naturzustände, andere in geordneten Staaten, gewöhn- lich mit despotischer Verfassung, wo Menschenleben für nichts geachtet wird. Am natürlichsten theilt man Afrika in Nord- afrika (Aegypten, die Berberei und Sahara); in Mittelafrika (Nubien, Habessinien, nebst den Ost- küstenländern Adel und Ajan, Nigritien, Senegambien und Oberguinea) und in Südafrika (Niederguinea, das innere meist unbekannte Afrika, die Ostküstenlande Zanguebar und Mozambik nebst Sena, das Kaffern-, Hottentotten- und Kapland), wozu noch die Inseln auf der Ost- und Westküste kommen.

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 163

1836 - Eisleben : Reichardt
Mitteleuropa. 163 ren Umgehung der Trollhätta,Kanal in Felsen angelegt ist, und fließt in das Kattegat. Von den vielen Seen, mit welchen Schweden angefüllt ist, zeichnen sich der Mälar-, Hjelmar-, Wetter. und Wener-See sowohl durch ihre Größe, als durch ihre schönen Umge- bungen aus. Merkwürdig ist besonders unter den Ka- nälen der Götha. Kanal, welcher die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Der nördlichste Theil Schwedens liegt schon in der kalten Zone, wo das rauhe Klima keinen Getreidebau mehr verstattet; der größere südliche gehört zwar der gemäßigten Zone an, hat aber auch, wegen seiner Nä- he bei der kalten Zone, ein kaltes und dabei sehr ge- sundes Klima, das jedoch Getreidebau und in den süd- lichsten Gegenden etwas Obstbau erlaubt. Dle Pro, dukte dieses Landes, dessen Boden nur in den südli- chen Gegenden fruchtbar, in den nördlichen aber schwer oder gar nicht angebaut werden kann, sind vorzüglich: die gewöhnlichen Hausthiere (Pferde, Rindvieh und Schafe von kleiner Art), 'Rennthiere, welche die Hausthiere der Lappen sind, viele Strandvögel und Fische, Getrei- de nicht hinreichend, (auch hier vermischt man in den nördlichen Gegenden das Kornmehl mit zerriebener Fich- tenrinde und dem Rennthiermoose), Flachs und Hanf, auch Tabak, große Waldungen, etwas Gold, Silber und Blei, viel Kupfer, vorzüglich gutes Eisen in groß- ßer Menge (nebst dem Holze ein Hauptprodukt), Alaun, Steinkohlen, Schwefel, Mineralquellen. Die Einwohner, deren Zahl 2,900,000 beträgt, sind Schweden mit einer eigenen Sprache und von einem dauerhaften, kraftvollen Körper. Die Finnen und Lap, pen, welche in den nördlichsten Gegenden wohnen, ma, chen eine sehr geringe Zahl aus. Fast alle Einwohner bekennen sich zur evangelisch-lutherischen Kirche. Land- wirthschaft, Viehzucht, Fischerei, Bergbau, Fabriken aller Art, ohne jedoch den Bedarf zu befriedigen und ein lebhafter Seehandel beschäftigen vorzüglich die Schwe- den, die auch in wissenschaftlicher Hinsicht nicht zurück, geblieben sind. Schweden ist ein Königreich, das mit dem König, reiche Norwegen einen Staat bildet, und unter Einem Könige steht, welcher jetzt Karl (Johann) Xiv. 11 *

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 167

1836 - Eisleben : Reichardt
Rußland. 167 Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden, südlich vom Eismeere. Rußland, welches sowohl kn der nördlichen mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie» dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge- treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka, meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil- des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein- und Braunkohlen. Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis 42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko» saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen, Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata- ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu- hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen- den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri» ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han» del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge- stiegen ist. Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland, die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio» nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 232

1836 - Eisleben : Reichardt
132 Ii. Mittelafrika. Hab essi nien. ströme, dem Bahr-el-Abi ad (weißer Fluß- und Bahr-el-Azrek (blauer Fluß) gebildet wird. Nubien, ganz in der heißen Zone gelegen, hat ein heißes Klima, besonders in den Sandwüsten, wo, bei einer brennenden Hitze, die Regen selten sind. Die Produkte bestehen in Hausthieren, den Afrikanischen Naubthieren, Durra, Reiß, Zuckerrohr, Tabak, Senes- blättern, Bambusrohr, Eben - und Sandelholz, Gum- mis und Palmenbaumen, Gold, Salz. Außer den ei- gentlichen Nubiern, giebt es hier Araber, Jaeger, Ju- den und Türken. Die meisten Einwohner sind entwe- der Muhamedaner oder Heiden. Wissenschaftliche Bil- dung und Industrie sind unbekannt. Der Handel wird durch Karawanen betrieben. Es bestehen mehrere Staa- ten, deren Häuptlinge fast alle von dem Pascha von Aegypten abhängen. Sennaar, Stadt, größte Stadt in Nubien und Hauptstadt des Ncgerstaates Sennaar, im südlichsten Theile Nubiens, liegt am östlichen Hauptqucllensiusse des Nils, dem Baar-el-Azrek.— Westlich von Sennaar liegen die Lander Kordofan mib Dar- für, welche jedoch nicht zu Studien gerechnet werden, sondern ais Oasen der Sahara angesehen werden können. Habessinien. Die Gränzen dieses 10,000 Q Meilen großen Landes sind: gegen Norden Nubien, gegen Osten der Arabische Meerbusen, gegen Süden und Westen die Lande der Gallas. Hohe Gebirge, deren Gipfel zum Theil mit Schnee bedeckt sind, bedecken den größten Theil des Landes, und machen es zu einem hohen Gebirgslande mit fruchtbaren Thälern; doch giebt es auch Ebenen, wohin z. B. die große Salzebene unweit der Küste ge- hört, die ganz Hadessinien mit Salz versorgt, das hier in horizontalen Schichten liegt, und von den Einwoh- nern ausgehauen wird. Unter den zahlreichen Flüssen ist besonders der Bahr-el-Azrek (blauer Fluß), der östliche Hauptquellenfluß des Nils zu bemerken, wel- cher hier entspringt, und durch den großen See Dem- be a oder Tz a na gehr. Das Kl ima Habessiniens, das in der heißen Zone liegt, ist nur in den niedrigen Gegenden sehr heiß, hin-
   bis 10 von 269 weiter»  »»
269 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 269 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 69
1 0
2 1
3 8
4 0
5 66
6 17
7 12
8 2
9 3
10 21
11 2
12 0
13 1
14 2
15 180
16 62
17 24
18 0
19 46
20 0
21 1
22 44
23 0
24 12
25 0
26 2
27 1
28 1
29 5
30 38
31 1
32 0
33 4
34 0
35 0
36 0
37 7
38 19
39 12
40 4
41 23
42 0
43 2
44 3
45 16
46 0
47 0
48 0
49 22

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 277
1 14
2 68
3 149
4 80
5 80
6 123
7 76
8 24
9 68
10 53
11 148
12 181
13 232
14 69
15 72
16 442
17 414
18 95
19 62
20 81
21 623
22 33
23 90
24 162
25 66
26 120
27 167
28 283
29 59
30 26
31 56
32 25
33 70
34 49
35 3
36 98
37 105
38 56
39 88
40 48
41 51
42 218
43 51
44 93
45 149
46 47
47 158
48 228
49 279
50 240
51 23
52 82
53 15
54 130
55 77
56 42
57 48
58 27
59 23
60 17
61 41
62 104
63 37
64 413
65 71
66 21
67 45
68 60
69 43
70 112
71 128
72 26
73 63
74 85
75 397
76 756
77 229
78 74
79 269
80 31
81 67
82 165
83 60
84 255
85 51
86 41
87 242
88 51
89 50
90 26
91 400
92 939
93 97
94 199
95 394
96 67
97 213
98 364
99 28

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 6
2 1
3 2
4 0
5 2
6 10
7 0
8 0
9 0
10 0
11 2
12 9
13 11
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 7
21 0
22 2
23 0
24 13
25 4
26 0
27 0
28 71
29 0
30 0
31 4
32 7
33 3
34 14
35 0
36 0
37 0
38 0
39 4
40 1
41 0
42 10
43 30
44 0
45 1
46 12
47 1
48 4
49 0
50 1
51 1
52 1
53 3
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 4
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 2
76 6
77 0
78 4
79 0
80 0
81 8
82 5
83 25
84 13
85 0
86 3
87 8
88 0
89 7
90 2
91 0
92 0
93 0
94 0
95 2
96 1
97 0
98 0
99 0
100 1
101 49
102 3
103 0
104 19
105 0
106 0
107 16
108 1
109 11
110 6
111 1
112 3
113 127
114 78
115 1
116 0
117 0
118 0
119 8
120 0
121 2
122 0
123 38
124 25
125 21
126 1
127 5
128 0
129 9
130 2
131 20
132 0
133 14
134 14
135 1
136 5
137 37
138 8
139 0
140 0
141 0
142 8
143 1
144 0
145 3
146 0
147 0
148 1
149 0
150 0
151 0
152 26
153 5
154 2
155 1
156 1
157 0
158 0
159 31
160 7
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 9
167 4
168 37
169 0
170 0
171 0
172 0
173 8
174 1
175 80
176 1
177 15
178 16
179 1
180 1
181 0
182 2
183 8
184 45
185 7
186 2
187 5
188 10
189 0
190 0
191 0
192 0
193 11
194 1
195 24
196 32
197 1
198 1
199 0